Biografie
Meine Quelle der Musik
„Gerne höre ich der Amsel auf dem Baum zu: die Dringlichkeit ihres Singens kann ich tief nachempfinden. Als Kind sang ich ohne Unterlass, weil es in mir drinnen nur so sprudelte. Bis heute darf ich diese Quelle der Musik anzapfen, strebe nach der Authentizität, die ich aus meiner Kindheit kenne.“
Ein persönliches Interview
Das persönliche Interview mit Radio Klassik 2019 Wien.
Die Schweizer Sopranistin
Martina Janková, Schweizer Sopranistin mit tschechischen Wurzeln, wird international als Mozart- und Barock-Interpretin geschätzt. In Mozart/Da Ponte-Zyklen am Opernhaus Zürich und in Cleveland (USA) unter Leitung von Franz Welser-Möst sowie bei den Salzburger Festspielen (2013-2016) begeisterte sie als Susanna und Despina. An der Mailänder Scala debütierte sie 2016 als Bellezza in Händels Il Trionfo del Tempo e del Disinganno, wo sie 2019 auch in Mendelssohns „Lobgesang“ auftrat. Mit Les Arts Florissants unter William Christie war sie 2016 auf einer Europa-Tournée und beim Lucerne Festival in der Hauptrolle von Mozarts Il Re Pastore zu erleben. Im Mai 2017 debütierte sie mit dem Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst als Mélisande in Debussy’s Pelléas et Mélisande.
Uraufführung nach 200 Jahren, Helsinki 2018
Grossen Erfolg feierte die Sängerin in der Hauptrolle der Oper Gustav Vasa von Leopold Koželuh im März 2018 in Helsinki, mit dem Helsinki Baroque Orchestra.
Nikolaus Harnoncourt
Eine langjährige Zusammenarbeit verband sie mit dem legendären Dirigenten Nikolaus Harnoncourt, der sie immer wieder zu großen Opern- und Oratorienaufführungen in namhaften Konzertsälen und bei großen Festivals einlud.
H.Purcell: Fairy Queen, Styriarte Festival, M. Jankova mit N.Harnoncourt, Concentus Musicus und Arnold Schönberg Chor.
2019 erneuerte sie die Zusammenarbeit mit dem von N. Harnoncourt gegründeten Concentus Musicus unter der Leitung von Stefan Gottfried in der Produktion von „King Arthur“ (Henry Purcell) am Theater an der Wien.
Paraderolle
Eine Paraderolle der Sopranistin ist die Füchsin Schlaukopf in Janáčeks Das schlaue Füchslein, mit der sie bereits in Genf, Zürich und Cleveland gefeiert wurde. Die einzigartige Produktion aus Cleveland gastierte unter Franz Welser-Möst mit The Cleveland Orchestra im Oktober 2017 auch auf einer Europa-Tournee in Wien und Luxemburg mit enormem Erfolg. 2018 dirigierte Welser-Möst das Werk konzertant mit Martina Janková und dem Orchester des Bayerischen Rundfunks in München.
Weitere Opernrollen
Wichtige Opernpartien, die Martina Janková an renommierten Opernhäusern in Paris, Prag, Zürich, Genf und Wien gesungen hat, sind Mozarts Pamina/Zauberflöte, Rosina La finta semplice, Serpetta/ La finta giardiniera, Madame Silberklang Der Schauspieldirektor, Celia/Lucio Silla, Ilia/Idomeneo, Haydns Celia/La fedeltà premiata, Humperdincks Gretel/Hänsel und Gretel, Verdis Nanetta/Falstaff, Händels Angelica/Orlando und Beethovens Marzelline/Fidelio und Leonore-Fassung, Monteverdis Drusilla, Giunone und Fortuna/Il ritorno d’Ulisse, L’incoronazione di Poppea sowie Rossinis Sophia/Il signor Bruschino und Euridice in Orfeo ed Euridice von Gluck.
Nicht nur auf der Opernbühne
Neben ihrer Arbeit auf der Opernbühne ist Martina Janková eine gefragte Konzertsängerin. Sie trat unter Dirigenten wie Jiří Bělohlávek, Ivor Bolton, Bertrand de Billy, Riccardo Chailly, Iván Fischer, Adam Fischer, Sir John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Philippe Herreweghe, Marek Janowski, Vaclav Luks, Sir Charles Mackerras, Andrea Marcon, Sir Neville Marriner, Ingo Metzmacher, Trevor Pinnock, Sir Simon Rattle, Wolfgang Sawallisch und Franz Welser-Möst sowie mit der Dirigentin Nathalie Stutzmann auf. Sie sang mit namhaften Orchestern wie den Berliner und Münchner Philharmonikern,der Tschechischen Philharmonie,dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Budapest Festival Orchestra, dem Gustav Mahler Jugendorchester, dem Orchestre des Champs-Elysées, der Philharmonie Rotterdam, dem Israel Philharmonic Orchestra und dem Cleveland Orchestra.
Leidenschaftliche Liedinterpretin
Als Liedsängerin war Martina Janková u.a. in der Londoner Wigmore Hall, beim Prager Frühling, beim Rheingau Musikfestival, beim Festival Styriarte in Graz sowie bei den Salzburger Festspielen zu hören.
Aufnahmen mit Auszeichnungen
Ihre künstlerische Arbeit ist in zahlreichen CD- und DVD-Aufnahmen dokumentiert. Die neusten sind: Lieder von B. Martinu (Erscheinung am 8. Februar 2019, ausgezeichnet mit dem Diapason d'Or 2019) und Prague-Vienna "Journey in Songs" (Diapason d'Or 2017), Lieder und Arietten von Haydn, Kozeluh, Mozart, Rösler, Tomasek, Vorisek und Kalivoda. Begleitung: Barbara Maria Willi (Pianoforte), "Moravian Folksongs" mit 51 Liedraritäten von Leos Janáček; Bach-Kantaten mit dem Collegium 1704 unter Václav Luks und Le nozze di Figaro von den Salzburger Festspielen 2015 mit Martina Janková als Susanna.